Tresorraum Wipplingerstraße 27

Der Umbau wurde 1991-1992 realisiert, danach wurde die Bankfiliale aufgelassen. Zur Zeit ist es ein Showroom der Firma Roche Bobois.
Im Erdgeschoss des historischen Ferstl-Baus unterfängt eine auffällige dreiteilige, in Stucco-Antico-Technik überzogene Trägerbogenkonstruktion am Geschäftseingang die Mittelmauer. Raffinierte Kunstlichtumlenkung, semitransparentes Lochblech als Raumteiler und Möblierung Verglasung und Glasbausteine schaffen ein nüchternes, reines Raumkontinuum. Den Tresor und Nebenräume im Untergeschoss verleihen Sichtbeton und Sichtziegel hingegen eine geheimnisvolle Atmosphäre.
"Ich persönlich finde, dass der Keller eine wunderbar archaische Atmosphäre erzeugt und sehr ursprüngliche Gefühle hervorruft" so Corona Gsteu, die Tochter des Architekten. „Die Raumeindrücke sind gegensätzlich inszeniert und geben den zweigeschossigen Umbau seine persönliche Note. Die Gehrungen des Sichtbetons ist sehr genau gearbeitet. Ich habe einen Monat im Sommer 1992 bei der Firma Porr – die ausführende Baufirma war – als eine Art Lehrling unter anderem damit verbracht, im Keller im Tresorraum der Wipplingerstraße die Sichtbeton Holzfaserung mit Pinsel und Holzstaberl nach zu empfinden und zu perfektionieren. Der Tresorraum und der „Dreibein“, die dreiteilige Trägerbogenkonstruktion sind für meinen Vater das absolute Herzstück der ehemaligen Hypo Bankfiliale.“

Fotos © Nikos Kouklakis